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Radreise nach Rom

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Radreise nach Rom

Alle Wege führen nach Rom!

Unter diesem Motto haben sich 10 wagemutige Rennradfahrer in zwei Gruppen auf den Weg gemacht um den für sich besten Weg nach Rom zu finden.

Ich berichte hier von jenem Weg, welchen wir zu siebt am 04.06. in Angriff genommen haben. Teilnehmer dieser Tour waren: Eckhard Tödling, Ewald Reiter, Gerald Semler, Herbert Tandl, Peter Rosenberger, Sepp Derler und meine Wenigkeit Mario Zupčić. Andreas Kalcher hatte uns am ersten Tag bis zum Etappenziel begleitet und ist am folgenden Tag gemeinsam mit Egelbert Bloder wieder zurück nach Hause gefahren.

Unsere Radreise nach Rom hatte eine Distanz von 1.280 km und wies ca. 9.800 hm auf.

Der erste Tag führte uns über Leibnitz, Eibiswald und dem Radlpass nach Slowenien. Bei Bleiburg fuhren wir wieder zurück nach Österreich quer durch das Kärntnerland. Bei Gallizien verließen wie die Hauptstraße um ein wenig dem Drauradweg zu folgen. Dabei konnten wir überprüfen, ob wir wirklich gute Reifen auf unseren Rennrädern montiert hatten, denn so ein Radweg ist nicht immer asphaltiert. Bei Ferlach ging es wieder zurück auf befestigte Wege und schon am frühen Nachmittag hatten wir unser Etappenziel Finkenstein erreicht. Größere Regenschauer blieben uns an diesem Tag erspart und so konnten wir noch bei Sonnenschein vor dem Hotel entspannen, die Ereignisse des Tages besprechen und auf die Ankunft von Engelbert warten.

Zeitig in der Früh ging es am zweiten Tag los und wieder lachte uns die Sonne entgegen. In der Nacht gab es heftige Regenschauer und die Wettervorhersage prophezeite uns am Nachmittag neuerliche Regenschauer. Über Arnoldstein und Hermagor ging es nach Kötschach-Mauthen, wo wir uns noch vor dem nun folgenden Anstieg durchs Lesachtal nach Obertilliach mit Kaffee und Kuchen stärkten. Der doch recht anstrengende Anstieg über eine Strecke von über 40 km brachte uns auf eine Seehöhe von 1.530 m – das Dach der Tour. Nachdem es schon eine kleine Wallfahrt war, blieben wir an der wunderschönen Kirche von Maria Luggau stehen und hielten kurz inne. Seit James Bond kennt jeder in Österreich den Ort Obertilliach und da muss man natürlich auch anhalten bzw. im Schritttempo den Ort durchqueren. Weiter ging es über Sillian nach Italien. Links, rechts, vor und hinter uns ging es schon mit den Regenschauern los und so mussten wir immer wieder kurz anhalten um uns entweder die Regenkleidung an- oder auszuziehen. Dafür durften wir aber auch einen wunderschönen Regenbogen bewundern. Noch kurz durch Bruneck und schon hatten wir unser Tagesziel kurz vor Brixen erreicht.

Die ersten 50 km des dritten Tages waren eine rasante Fahrt von Brixen nach Bozen. Der Schnitt lag bei ca. 37 km/h. Danach wechselten wir auf den sehr schönen und gut ausgebauten Radweg entlang der Etsch. In Trient gab es eine gute Lasagne und über Rovereto fuhren wir zum Gardasee. 50 km vor dem Ziel gönnten wir uns noch einen Kaffee, kühlten uns im/am See ein wenig ab und genossen einfach nur die atemberaubende Gegend. Entlang des Ostufers ging es nach Lazise wo wir unser Quartier aufgeschlagen hatten.

Der vierte Tag hatte zwei besondere Herausforderungen für uns bereitgestellt. Zuerst mussten wir 130 km durch die flache Po-Ebene fahren und danach gab es den Aufstieg auf über 1.000 m Seehöhe. Über den Tagesverlauf wurde es immer wärmer und Eingangs des Anstieges konnten wir am eingebauten Radthermometer 36 Grad Celsius ablesen. Teilweise hatte man das Gefühl man würde in eine Mauer aus heißer Luft fahren. Kurz vor der Passhöhe gab es eine Abkühlung, aber so eine, auf welche man auf einer Radreise gerne verzichtet – es begann zu regnen. Der Regen dauerte aber nicht allzu lange und so konnten wir die schöne Abfahrt Richtung La Spezia doch genießen.

Auch am fünften Tag unserer Radreise hatten wir ein ähnliches Streckenprofil wie am Vortag. Nur ging es an diesem Tag nicht ganz so hoch hinauf. Die ersten 120 km der Strecke waren wieder extrem flach und brachten uns über Viareggio nach Pisa. Ein wunderschöner Dom, der schiefe Turm und viel zu viele Touristen (so wie wir auch). Wir baten eine Dame uns zu fotografieren und sie machte gleich 15 (!) Fotos von uns. Welch ein Glück, dass wir schon digitale Bilder machen. Bei einem analogen Fotoapparat wäre der halbe Film schon verschossen gewesen! Danach ging es ins Herz der Toskana und endete nach einer hügeligen Fahrt im malerischen Ort San Gimignamo. Hier war zwar nicht der geplante Zielort, aber es war hier einfach zu schön und so konnten wir nicht weiterfahren. Wir hatten keinen Stress, sondern Urlaub.

Rom ist nicht mehr weit entfernt und so starteten wir den sechsten Tag recht gemütlich Richtung Siena. Die Regenwolken hingen tief aber wir kamen trockenen Fußes in Siena an und konnten das Treiben am Piazza del Campo bei einer Tasse Kaffee verfolgen. Ca. 60 km vor Bolsena war es vorbei mit lustig und ein erster, gewaltiger Regenschauer zwang uns zu einer längeren Pause. Zum Glück fanden wir Unterschlupf in einem Tankstellenbistro. Nach 2 Stunden wurde es dem Wirt aber zu viel, das wir ihm seine wertvollen Stühle besetzten, und er hatte uns recht nett gebeten den Regen doch vor der Tür abzuwarten. Nachdem der Regen tatsächlich aufgehört hatte und wir ihm nicht auch noch seine Zimmer besetzen wollten fuhren wir weiter. Die Regenpause war aber nicht von langer Dauer und so mussten wir bei strömendem Regen/Wolkenbruch ca. 20 km bis zum nächsten Ort mit Nächtigungsmöglichkeit fahren. Unser neuer, vorgezogener Etappenort war somit Acquapendente und er entschädigte uns mit einem Top-Quartier, spitzen Essen sowie eine Wäschereinigung einschl. Wäschetrockner!

Tag sieben wird uns an unser Ziel der Radreise bringen! Nur noch 145 km und die Wettervorhersagen waren sehr gut. Begonnen hat der Tag mit starkem Nebel der sich aber rasch lichtete. Bei zügiger Fahrt ging es am Bolsena-See, dem Vicosee sowie dem Braccianosee vorbei. Bei Viterbo fuhren wir an riesigen Maroni- und Haselnuss-Plantagen vorbei. Die Hauptstadt nahte und der Verkehr wurde hektischer und so entschlossen wir uns mit ein wenig mehr Abstand zueinander Richtung Innenstadt zu fahren. Über einen Hügel fuhren wir nach Rom hinunter und direkt zum Petersplatz. Wir waren am Ziel! Nach einem Gruppenfoto fuhren wir vorbei am Regierungspalast, Forum Romanum und Kolosseum zu unserem Hotel in der Nähe des Bahnhofs.

Am Ziel angelangt wurden wir auch schon von den Teammitgliedern der zweiten Gruppe rund um Franz Podhrahsy erwartet. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es zum abschließenden Versorgen unserer Rennräder und der Radbekleidung. Das erste gemeinsame Bier in der Hotellobby schmeckte vorzüglich und die ersten Erfahrungsberichte wurden dabei ausgetauscht. Ein abschließendes, gemeinsames Abendessen rundete diesen Tag ab. Wir haben es geschafft! Wir haben es als Team geschafft!

Die Rückreise traten wir am 11.06. um 19:04 Uhr mit dem Nachtzug Richtung Wien an. Zuvor durchstreiften wir noch Rom und erfreuen uns an den schönen Gebäuden, Plätzen, Brunnen, etc.. Rom ist immer eine Reise wert.

Ich möchte mich bei allen Mitgliedern des Teams bedanken. Bedanken dafür, dass sie mich begleitet haben, mich unterstützt haben und wir gemeinsam eine wunderschöne Zeit verleben durften.

Für Interessierte hier noch der Link zur Route: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=sfgekiidqidqecra

 

Bis zum nächsten Mal,

Mario Zupčić




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